Bildung, Kultur/Heimatgeschichte und Europa sind die weiteren Themen des Bezirkstags. Meine Motivation ist, in der Bezirkspolitik mehr Kompetenz zu wagen. Ansonsten sehe ich die Gefahr, dass der Bezirkstag zum politischen Karrieresprungbrett verkommt. Als Hochschuldozent und Ausbilder für Kinderpflege kenne ich mich im Bereich Bildung aus und weiß worauf es ankommt.
In meinem Geschichtsstudium habe ich mich insbesondere mit der fränkischen Geschichte beschäftigt und darüber Sendungen für den Bayerischen Rundfunk produziert. Ich habe Jugendaustausche organisiert und damit aktiv die europäische Völkerverständigung gefördert.
Der Bezirkstag hat jährlich über eine Milliarde Euros zu verteilen. Das ist mehr Geld als jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt Mittelfrankens (mit Ausnahme von Nürnberg) jährlich zur Verfügung steht. Dieses Geld erzeugt Begehrlichkeiten. Viele Menschen, die sich in den Bezirksthemen auskennen, arbeiten für Organisationen, die Geld vom Bezirk bekommen.
Dagegen sind die Menschen, die das Geld dringend brauchen, oft nicht in der Lage, ihre Wünsche durchzusetzen. Es sind Menschen, die Unterstützung benötigen und leider häufig deswegen nicht angehört werden. Für mich ist daher wichtig, dass im Bezirkstag möglichst unabhängige Fachleute Entscheidungen über die Mittelvergabe treffen.
Ich selbst habe keinerlei eigenen finanziellen Interessen in dieser Hinsicht. Weder gehört mir, noch arbeite ich für eine Einrichtung, die Geld vom Bezirk will. Ich bin unabhängig.
Gute Bezirkspolitik zeichnet sich nicht nur durch eine kompetente, unabhängige und gute Organisation aus. Mein Ziel ist es, die Menschen, die vom Bezirk unterstützt werden sollen, in den Mittelpunkt zu stellen. Mir ist es wichtig, dass alle Menschen möglichst selbstbestimmt leben können.
Menschen mit Behinderung sollen Teil der Gesellschaft werden. Viel zu oft werden sie an den Rand geschoben und sind für die Mehrheitsbevölkerung nicht sichtbar. Jeder Mensch soll das Recht haben, in eine „normale“ Schule zu gehen, „normal“ zu arbeiten und in einer eigenen Wohnung zu leben. Inklusion ist das Ziel.
Am wichtigsten ist es aber den Wünschen der Menschen gerecht zu werden und keine Ideologie der Ideologie willen zu betreiben. Jeder Mensch soll möglichst so leben können, wie er und sie es will. Das kann auch bedeuten, dass er nicht gegen seinen Willen „inkludiert“ wird.